Etwa 3.000 Einsatzkräfte: Köln setzt auf Sicherheit im Karneval

Lokalzeit aus Köln 01.02.2024 02:31 Min. Verfügbar bis 01.02.2026 WDR Von Jochen Hilgers

Etwa 3.000 Einsatzkräfte: Köln setzt auf Sicherheit im Karneval

Stand: 02.02.2024, 10:11 Uhr

Polizei und Ordnungsamt wollen für die Karnevalstage in Köln annähernd 3.000 Einsatzkräfte aufbieten. Darunter alleine 1.500 Polizisten, 1.000 Sicherheits- und Service-Mitarbeitende und mehrere hundert Kräfte vom Ordnungsamt.

Von Jochen Hilgers

Im Rathaus stellten die Verantwortlichen am Donnerstag das zentrale Sicherheitskonzept vor. Sie rechnen mit deutlich weniger Andrang als am vergangenen 11.11., dem Sessionsauftakt. Denn die Karnevalstage werden anders als der Auftakt im November in allen Städten Nordrhein-Westfalens gefeiert, so der Einsatzleiter der Kölner Polizei, Martin Lotz. Köln habe dafür nicht die Anziehungskraft wie beim Sessionsstart. Da waren geschätzt 150.000 Feiernde in Köln unterwegs.

Laut Martin Lotz greift die Polizei auf bewährte Strukturen zurück. Es werde kontrolliert, wo viele Menschen unterwegs seien, einzelne Gebiete wie das Zülpicher Viertel sollen bei Überfüllung sofort gesperrt werden. Rund um die nahe am Zülpicher Viertel gelegene Synagoge werde wieder eine Schutzzone eingerichtet. Anders als zum Beispiel an Weihnachten und Neujahr gebe es keine gefahrenerhöhende Lage, so Lotz. Es gebe lediglich eine "abstrakte Gefahreneinschätzung", die aber jederzeit korrigiert werden könne.

1.000 mobile Toiletten

Neben der Polizei hat auch das Ordnungsamt im großen Stil Personal akquiriert. Die circa 1.000 Sicherheits- und Servicekräfte werden selbst vor ihrem Einsatz strikt kontrolliert und bekommen durchnummerierte Westen.

Sicherheitskräfte mit Warnwesten kontrollen Tschen von Feiernden.

Sicheheitskräfte übernehmen Taschenkontrollen an den Zugängen zur Zülpicher Straße.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Verstöße gegen das Arbeitsrecht gegeben. Viele Subunternehmer stellen Personal zur Verfügung. Manche Ordner hatten Bestechungsgelder an den Einlasskontrollen angenommen. Aufgerüstet wird auch im Bereich Toiletten. Es wird mehr als 1.000 mobile Toilettenanlagen stadtweit geben und damit 250 mehr als im vergangenen Jahr.

Zülpicher Viertel wird entlastet

Zur Entlastung des Zülpicher Viertels soll erneut die Uniwiese vorbereitet werden. 33.000 Quadratmeter sollen mit Platten abgedeckt werden, damit etwa 50.000 Menschen dort feiern können. Geplant ist eine Grundversorgung mit Essens- und Getränkeständen. Zwei DJs sorgen für karnevalistische Beschallung. Da viele Menschen in der Vergangenheit aus Platzgründen zum Aachener Weiher ausgewichen sind und dort für erhebliche Verschmutzung gesorgt hatten, werden dort drei große Flächen eingezäunt, so der Plan der Stadt.

Erstmals gibt es auch ein karnevalistisches Angebot auf dem Hohenstaufenring. Die Grosse von 1823 veranstaltet an Weiberfastnacht ganztägig ein Programm für junge Feiernde. Auch das soll zur Entlastung des Zülpicher Viertels führen. 

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Polizei Köln
  • Ordnungsamt der Stadt Köln

Über dieses Thema berichtet der WDR am 1.2.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Köln.