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Problem mit illegalen Kleidercontainern

Lokalzeit aus Duisburg 28.02.2024 03:15 Min. Verfügbar bis 28.02.2026 WDR Von Katharina Paris

Dortmund will weniger Altkleidercontainer zulassen

Stand: 08.05.2024, 06:00 Uhr

Altkleider sind ein Millionengeschäft. In Dortmund soll es aber nun eine Begrenzung der Sammelcontainer geben. Sie blockieren zum Beispiel Bürgersteige.

Von Michael Westerhoff

245 Altkleidercontainer stehen bereits in Dortmund. Ordnungsdezernent Norbert Dahmen liegen jedoch Anträge für 400 weitere Standorte vor. "Wir müssen im Prinzip jedem Antrag entsprechen", erklärt Dahmen die Rechtslage, die so auch für andere Städte in NRW gilt. Dortmund versucht nun, mit einer Begrenzung der Lage Herr zu werden.

Obergrenze für Altkleidercontainer

"Wir wollen sicherstellen, dass der öffentliche Raum nicht von Containern überflutet wird", sagt Dahmen. Die Container sorgen teilweise an ihren Standorten für Probleme, zum Beispiel weil Bürgersteige zugestellt werden. Dahmen schlägt dem Stadtrat deshalb eine Obergrenze vor. Maximal 300 Altkleidercontainer sollen in Dortmund stehen. Und das auch nur an Standorten, wo bereits Altpapier- und Altglascontainer stehen. Rechtlich könnte sich Dortmund damit auf dünnem Eis bewegen. Die Stadt will es trotzdem mit einer Obergrenze probieren.

Nicht betroffen sind Kirchengemeinden oder gemeinnützige Organisationen, die Container auf dem eigenen Gelände aufstellen. Die meisten Container im öffentlichen Raum stammen von kommerziellen Firmen, die mit der Verwertung Geld verdienen.

Die Dortmunder Container-Standorte sollen in einem Konzessionsverfahren an den Meistbietenden vergeben werden. Schon heute zahlen Unternehmen, die Altkleidercontainer in der Stadt aufstellen, 480 Euro pro Sammelbehälter und Jahr. Dortmund nimmt mit diesen Gebühren über 100.000 Euro im Jahr ein. Dieser Preis könnte durch die Begrenzung der Standorte weiter steigen. Dass Unternehmen für Container so viel Standgebühr zahlen zeigt, welch riesiges Geschäft mit getragener Kleidung zu machen ist.

Altkleider werden Dämmstoffe oder Autositze

Die meisten Altkleider gehen nicht an Bedürftige. "Die Textilien werden für Dämmstoffe und für Autositze verwendet", weiß Norbert Dahmen, Ordnungsdezernent der Stadt Dortmund. Das Recycling von alter Kleidung ist ein Millionengeschäft, an dem viele Firmen gut verdienen.

Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor unseriösen Sammlern. Viele würden an die Hilfsbedürftigkeit appellieren. Häufig seien auf Containern und Säcken Logos abgedruckt, die stark an kirchliche oder gemeinnützige Organisationen erinnerten. In vielen Fällen könnten oder wollten diese Firmen aber keine Auskunft über den Verbleib der Kleidung oder die Verwendung der Gewinne geben, so die Verbraucherzentrale.

Siegel für Wiederverwertung

Wer sicher sein will, dass seine Kleidung an Bedürftige geht, muss sich informieren. Eine Übersicht über Sammelstellen von gemeinnützigen Hilfsorganisationen gibt es auf den Seiten des Vereins "Fair Wertung", bei dem über 100 gemeinnützige Sammler Mitglied sind. Sicherheit gibt auch das Siegel des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Mitgliedsunternehmen haben sich verpflichtet, dass abgegebene Kleidungsstücke als Second-Hand-Kleidung weiterverwertet werden, wenn diese noch in Ordnung ist.

Unsere Quellen:

  • Stadt Dortmund/Ordnungsdezernent Norbert Dahmen
  • FairWertung e.V.
  • Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung
  • Verbraucherzentrale NRW