Der Saharastaub kommt und vorher in die Waschanlage?

02:52 Min. Verfügbar bis 29.04.2026

Pollen, Saharastaub und Co.: Wann muss das Auto in die Waschanlage?

Stand: 29.04.2024, 11:28 Uhr

In dieser Woche gibt es für Autos das volle Programm: Blütenpollen und Saharastaub geben dem Lack eine gelbe Schicht, im schlechtesten Fall kommen noch klebrige Substanzen dazu. Wann die Autowäsche zwingend notwendig ist.

Auch in den kommenden Tagen wird wieder mit Saharastaub in NRW gerechnet, wenn auch nicht in der Menge wie noch Anfang des Monats. Dafür hat die Hochsaison für Pollen begonnen: Birken, Buchen, Eschen, Weiden und Co. machen nicht nur Menschen mit Allergien zu schaffen, sondern beschäftigen auch Autobesitzer.

Wer keine Garage hat, um das Auto vor den Umwelteinflüssen von oben zu schützen, wird sich bald mit einer gelben Schicht konfrontiert sehen und fragen: Wann und wie ist eine Autowäsche erforderlich?

Kein Lackschaden durch Staub und Pollen

Eine Entwarnung vorweg: Weder Pollen noch Saharastaub sind schädlich für den Lack des Autos, wenn sie darauf liegen. Ganz im Gegensatz zu klebrigen und harzigen Substanzen, die von Bäumen fallen. So ist zum Beispiel der Honigtau von Blattläusen bei der Lindenblüte, die spätestens im Juni erfolgt, ähnlich schädlich für den Lack wie Vogelkot. Beides sollte schnell und gründlich entfernt werden.

Dennoch rät der ADAC, den Wagen von Staubschichten zu befreien, denn schmutzige Fenster, Scheinwerfer und Rücklichter haben Einfluss auf die Sicht und Sichtbarkeit und können damit die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen.

Waschanlage aufsuchen, Filter checken

Wer sein Auto selbst vom lästigen Saharastaub befreien will, sollte dafür viel Wasser verwenden, um die Sandpartikel mit dem Schwamm nicht in den Lack einzumassieren. Weil eine Autowäsche per Hand oder auch nur das Abspritzen des Wagens mit dem Schlauch nicht überall erlaubt ist, empfiehlt der ADAC die Fahrt zur Waschanlage. Dort wird das verwendete Wasser anschließend neu aufbereitet.

Die sonst verdeckten Blechflächen können nach der Wäsche dann bei geöffneten Türen und Klappen mit einem gut durchfeuchteten Lappen gereinigt werden. Wenn sich der Lappen beim Wischen über das Armaturenbrett gelb verfärbt, empfiehlt der ADAC zudem eine Innenreinigung des Autos, erst mit dem Staubsauger und dann mit für den Innenraum geeinigten Reinigungsmitteln.

Auch der Innenraum- bzw. Pollenfilter sollte inspiziert werden. "Wenn er schon beladen war und jetzt noch zusätzlich den Sand abbekommen hat, ist er voll und muss ersetzt werden", so der ADAC. Sonst würde er seine Last in den Innenraum entladen. Je nach Modell kann man diesen Filter auch selbst wechseln.

Darf ich mein Auto auf der Straße selbst waschen?

Das private Waschen von Autos ist meist nicht erlaubt, erklärt der ADAC. Der Grund dafür ist, dass beim Autowaschen die Gefahr besteht, das Grundwasser zu verunreinigen. Bei befestigtem Grund - also zum Beispiel auf Straßen, Zufahrten oder Parkflächen - könne es örtlich Ausnahmen geben, wenn gewährleistet sei, dass das Waschwasser vollständig in die kommunale Kanalisation abfließt und das Abwasser gereinigt wird. Was erlaubt ist und was nicht, bestimmen die Kommunen und Städte und ist nachzulesen in der jeweiligen Straßenordnung

In Köln und Düsseldorf zum Beispiel ist Autowaschen auf der Straße verboten. In Aachen dagegen ist eine Reinigung auf öffentlichen Straßen mit reinem Wasser erlaubt - das bedeutet: ohne Waschzusätze und ohne Einsatz eines Hochdruckreinigers oder Schlauch.

Unsere Quellen:

  • Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC)
  • WDR-Wetterredaktion
  • Straßenordnung Köln
  • Straßenordnung Düsseldorf
  • Stadt Aachen

Runter mit dem Saharastaub

Lokalzeit Ruhr 11.04.2024 07:09 Min. Verfügbar bis 11.04.2026 WDR

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