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Eloy Morante Maldonado vom Bergischen HC wirft auf das Tor von Hannover-Burgdorf

Bergischer HC hofft auf Erfolgserlebnis im Abstiegskampf

Stand: 27.02.2024, 12:58 Uhr

Zu wenig Punkte, zu viele Verletzte: Handball-Bundesligist Bergischer HC kämpft ums Überleben. Nun stehen für den Klub die entscheidenden Wochen bevor. In Leipzig soll die Kehrtwende eingeläutet werden.

Von Jörg Strohschein

Es geht meistens um lediglich zehn Minuten. Also einem relativ geringen Zeitraum eines Handballspiels, in dem der Bundesligist Bergischer HC zu häufig die Nerven verliert - gegen Ende eines Spiels. Zumindest ist das eine Diagnose von Sport-Geschäftsführer Jörg Föste, wenn es um die Beurteilung der Leistungen der Profis geht. Die Enttäuschung ist zu greifen.

Der Bergische HC steckt tief im Abstiegskampf fest. Jahresübergreifend kassierte das Team jüngst gegen den TSV Hannover-Burgdorf bereits die sechste Niederlage (26:29) in Serie. Auch in diesem Spiel gab der BHC einen Erfolg in den letzten Minuten aus der Hand. Eine überaus unerfreuliche Bilanz.

Mit gerade einmal 13 Punkten aus 22 Partien belegen die Bergischen den Drittletzten und damit 16 Tabellenplatz. "Wenn es nach einer Spieldauer von 50 Minuten eine Tabelle gäbe, wären wir Neunter", sagt Föste gegenüber dem WDR. Doch das hilft alles nichts.

Konstanz gesucht

Einen weiteren, entscheidenden Grund für die sportliche Misere sieht Föste in der seit Monaten anhaltenden, langen Verletztenliste, die derzeit ihren Höhepunkt erreicht hat. "Seit Saisonbeginn haben wir permanente Verletzungsprobleme. Derzeit haben wir neun Ausfälle, der Durchschnitt liegt bei sieben Spielern", sagt Föste. Im rechten Rückraum fehlt seit langer Zeit Elias Scholtes, auf der Kreisläuferposition fallen mit Aaron Seesing und Tom Kare Nikolaisen gleich zwei Leistungsträger längerfristig aus.

Vor diesem Hintergrund gestaltet es sich für Trainer Jamal Naji äußerst schwierig, Kontinuität und Konstanz ins Team zu bringen. Auch wenn der Kader des BHC vergleichsweise umfangreich zusammengestellt ist, scheinen diese Ausfälle so gut wie nicht zu kompensieren zu sein. Hinzu komme, dass "wir auf einigen Positionen nicht die Leistungen sehen, die sich auch der Spieler wünscht", so Föste.

Schlussphase ist ein Problem

Das alles ergibt eine Melange, die zusätzlich durch Unkonzentriertheiten, technischen Fehlern und nachlassender Kraft dazu führen, dass dem Team die Spiele in der Schlussphase immer wieder durch die Hände gleiten. "Dass wir in diese Liga gehören, das weisen wir ja Woche für Woche nach. Aber wir benötigen dringend auch ein Erfolgserlebnis", sagt Föste.

Nun kommen die entscheidenden Wochen auf den BHC zu. Am Donnerstag (29.2.2024, 19 Uhr) kommt es für die Löwen zu einem direkten Duell im Abstiegskampf, wenn die Bergischen beim SC DHfK Leipzig antreten müssen. "Das ist jetzt erstmals ein Gegner, der auch Druck hat. Wir werden mal sehen, wer damit besser umgehen kann", sagt der BHC-Geschäftsführer.

Entscheidende Wochen

Zum Ausruhen gibt es aber keinen Spielraum: Bereits Ende März bis Ende April folgen die Spiele gegen Stuttgart, Eisenach, Balingen und Erlangen, alles Teams, gegen die der BHC punkten sollte, wenn es mit dem Klassenerhalt noch klappen soll.

"Es ist alles noch so eng beieinander. Und am 22. Spieltag kann ich noch kein Fazit ziehen", sagt Föste. "Wir brauchen einfach ein Erfolgserlebnis. Aber ich weiß auch, dass das in so einer Situation einfacher gesagt ist, als getan."

In Leipzig hat der BHC die erste Chance, sich an den eigenen Haaren aus dem Schlamassel zu ziehen.

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